Hochdruckreiniger mit Tank: mobil & flexibel, aber wenig leistungsstark (+Die Alternative)

Hochdruckreiniger mit Tank und Akku versprechen eine hohe Mobilität und Flexibilität. Sie eignen sich jedoch nur für einfachere Reinigungsaufgaben wie die Fahrradwäsche und das Blumengießen.

Wenn Sie starke Verschmutzungen reinigen müssen wo kein Wasseranschluss zur Verfügung steht, greifen Sie besser zu einem anderen Gerät.

Das Wichtigste in Kürze

Hochdruckreiniger mit Wassertank sind zwar mobil, aber wegen ihres geringen Arbeitsdrucks, kleinen Tanks und Akku nur für wenig anspruchsvolle Arbeiten gedacht.

Wenn Sie in einer entlegenen Ecke Ihres Grundstücks ohne Strom- und Wasseranschluss wirklich etwas reinigen (und nicht nur absprühen) müssen, sollten Sie zu einem selbstansaugenden Benzin Hochdruckreiniger greifen. Mit diesen kraftvollen Reinigungsgeräten entfernen Sie auch starke Verschmutzungen. Mit der Ansaugfunktion beziehen Sie das benötigte Wasser aus einer Regentonne oder einem Teich.

Vorteile eines Hochdruckreinigers mit Tank

Die Vorteile eines Hochdruckreinigers mit Akku und Wassertank liegen auf der Hand.

1. Viele der Geräte sind verhältnismäßig leicht und platzsparend. Sie lassen sich einfach im Kofferraum transportieren. Ideal, um das Mountainbike oder die Motocrossmaschine nach einer Tour über schlammige und staubige Trails zu reinigen, bevorman das Fahrrad ins Auto oder das Motorrad auf den Anhänger lädt. Denn ansonsten sind zuhause Rad und Auto oder Anhänger dreckig. Außerdem geht feuchter Matsch besser ab als bereits fester, angetrockneter.
2. Viele Fahrradenthusiasten raten davon ab, das geliebte Zweirad mit Hochdruck zu reinigen. Denn das Wasser könnte bei zu hohem Druck Dreck in die Lager spülen. Statt das Rad von dem Schmutz zu befreien, kann es dadurch sogar Schaden nehmen. Akku Hochdruckreiniger mit Tank können eher als mobile Reinigungsgeräte denn als wirkliche Hochdruckreiniger verstanden werden. Ihr Arbeitsdruck ist deutlich geringer, was diese Geräte für die Fahrradwäsche besser geeignet macht.
3. Wer keine Garage und keinen Parkplatz mit Wasseranschluss hat, sein Auto aber nicht bei einer öffentlichen SB-Waschanlage reinigen möchte, kann dies mit einem Hochdruckreiniger mit Tank notfalls auch vor dem nächsten Supermarkt oder im Hinterhof einer Spielothek tun. Bitte beachten Sie dazu die Regelungen Ihres örtlichen Ordnungsamtes.
4. Dank der vergleichsweise geringen Größe und des geringen Volumens des Wassertanks lässt sich dieser recht einfach mit warmem bis heißem Leitungswasser befüllen. Der Tank ist schnell gefüllt, schnell montiert und schnell wieder leer, sodass das Wasser während der Arbeit nicht viel an Temperatur verliert. Mit warmem Wasser lassen sich Fette, Öle und Algen besser entfernen. Achten Sie dabei bitte immer auf die Herstellerangaben zur maximal möglichen Wassertemperatur. Bei vielen Geräten ist bei 60 Grad Celsius Schluss. Zu warmes Wasser kann die Lebensdauer der Pumpe verringern, weil diese dann nicht mehr ausreichend gekühlt wird.
5. Bei manchen Modellen lässt sich der Druck regulieren. Bei geringem Druck können Sie mit diesen Geräten sogar Ihre Blumen gießen. Das fühlt sich dann an wie mit einem Gartenschlauch. Sie haben dabei nicht die schwere Gießkanne in der Hand, sondern die deutlich leichtere Sprühpistole. Den Hochdruckreiniger mit Tank lassen Sie zentral stehen und profitieren von der Länge des Hochdruckschlauchs.

Hochdruckreiniger mit Tank: Wo ist der Haken?

Das Problem: Nicht immer stehen am Ort der Verschmutzung ein Stromanschluss und ein Wasseranschluss zur Verfügung.
Die Lösung: Akku Hochdruckreiniger mit Wassertank. Strom kommt aus dem Akku, das Wasser aus dem Tank, die Reinigungsleistung liefert das Gerät. Wenn das doch nur so einfach wäre.
Der Haken: Um auch starke Verschmutzungen beseitigen zu können, muss ein Hochdruckreiniger hohen Druck und eine hohe Fördermenge leisten können. Und schon an der Fördermenge hapert es. Denn bei einer hohen Fördermenge brauchen Sie entsprechend viel Wasser. Aber 200 Liter Wasser wiegen halt 200 Kilogramm. So einen Wassertank können Sie unmöglich mal eben durch den Garten schleppen. Wenn es sowas für den Hausgebrauch überhaupt geben würde.

Akku Hochdruckreiniger mit Tank sind im Gegensatz zu herkömmlichen Modellen oder Hochdruckreinigern mit Benzinmotor in puncto Leistung deutlich unterlegen und der Tankinhalt sehr beschränkt.

Der Bosch Fontus Akku Outdoor Reiniger hat 12 Bar Arbeitsdruck und einen 15 Liter Wassertank. Bei einer Fördermenge von knapp 190 Liter pro Stunde ist der Tank nach ca. 12 Minuten leer. Und wenn nach einer Stunde der Akku leer ist, ist ohnehin erst mal Pause angesagt.

Der GardenaAquaClean Li-40/60 Hochdruckreiniger bringt 60 Bar Arbeitsdruck (bei 90 Bar Systemdruck) mit, hat aber auch nur einen 14 Liter Wassertank.

Etwas mehr Volumen hat der 20 Liter Wassertank des Greenworks Akku-Hochdruckreiniger GDC40.

Geräte mit 10 bis 25 Bar sind eher mobile Reinigungsgeräte als Hochdruckreiniger. Sie sind auf Anwendungsbereiche beschränkt wie Blumen gießen und Fahrräder, Grills, Mülltonnen und Gartenmöbel reinigen. Aber auch nicht von wirklichem grobem, festsitzenden Schmutz und großen Flächen lassen sich auch nicht gut reinigen, weil der Tank viel zu schnell leer ist. Es ist mehr ein Absprühen als eine porentiefe Reinigung.

Glatte Flächen lassen sich mit diesen Geräten deutlich besser reinigen als raue. Gartenmöbel aus Metall und Kunststoff werden deutlich sauberer als vergleichbare Modelle aus Holz oder Stein.

Kleinere gepflasterte Wege, Hauswände und Holzbänke lassen sich mit Hochdruckreinigern mit Tank mit 60 bis 70 Bar deutlich besser reinigen. Das dauert aber, weil die Flächenwirkung des Wasserstrahls auch bei solchem Druck noch vergleichsweise gering ist und Sie die Düse daher dicht an die zu reinigende Fläche halten müssen.

Außerdem müssen Sie zur Reinigung einer ganzen Auffahrt oder Hauswand oft Wasser nachtanken und den Akku nachladen. Bei vielen Geräten reicht eine Akkuladung nicht einmal für eine Stunde Sprühspaß. Danach müssen Sie entweder eine Pause oder einen neuen Akku einlegen. Das ist entweder zeitaufwändig oder teuer. Wenn Sie sich mehrere Akkus kaufen wollen, kaufen Sie sich am besten einen Akku Hochdruckreiniger eines Herstellers, von dem Sie bereits andere Akkugeräte besitzen oder sich zulegen möchten. Dann lassen sich die Akkus der unterschiedlichen Geräte vielleicht sogar untereinander austauschen und Sie können einen nachladen, während Sie die anderen benutzen.

Bei dem geringen Tankvolumen und der geringen Akkulaufzeit fällt es kaum ins Gewicht, dass der Hochdruckschlauch bei diesen Modellen mit zwei bis sechs Meter Länge einen nur geringen Arbeitsradius zulässt. Beim Blumengießen müssen Sie das Gerät wohl öfter mal ein Stück verrücken, um alle Blümchen zu erreichen. Bei der Reinigung einer Fassade ist aber wohl erst der Tank leer und Sie müssen das Gerät wieder zum Wasseranschluss rollen, bevor Sie so weit fortgeschritten sind, dass der Schlauch nicht mehr reicht.

Mit einem Maximaldruck von 110 Bar kommt der Kärcher 36 V Akku-Hochdruckreiniger K 2 Battery herkömmlichen Elektro-Hochdruckreinigern schon recht nahe. Eine Akkuladung reicht allerdings nur für 14 Minuten Arbeit. Und das Teil hat keinen Tank. Mit der Ansaugfunktion können Sie zwar Wasser aus einer Regentonne verwenden, müssen den Ansaugschlauch und sogar den Akku allerdings separat kaufen.

Die (in vielen Fällen) bessere Lösung

Selbstansaugende Benzin Hochdruckreiniger sind Akku Hochdruckreinigern mit Wassertank in puncto Reinigungsleistung deutlich überlegen. Hochdruckreiniger mit Verbrennungsmotor sind zwar deutlich schwerer und größer und damit schlechter zu transportieren als ihre kleinen Geschwister mit Akku. Aber diese Modelle haben die Bezeichnung “Hochdruckreiniger” auch wirklich verdient.

Dank des Verbrennungsmotors sind Sie bei der Arbeit nicht auf eine Steckdose in der Nähe oder ein entsprechend langes Verlängerungskabel angewiesen. Die volle Power des Geräts steht Ihnen nahezu überall zur Verfügung.

Das Wasser saugen diese Modelle über einen (meist im Lieferumfang enthaltenen) Ansaugschlauch direkt aus einem Fass, einer Regentonne, einem Tank oder gar einem Fluss oder Ihrem Gartenteich an. Wenn Sie also Ihre Auffahrt reinigen möchten, dort aber keinen Zugang zu Leitungswasser haben, stellen Sie dort einfach eine Regentonne auf und lassen diese vollregnen oder füllen sie mit Eimern. Anschließend reinigen Sie in einem Rutsch den verschmutzten Bereich, statt alle paar Minuten mit dem kleinen Wassertank des Hochdruckreinigers zur nächsten Wasserstelle laufen zu müssen.

Geht der Kraftstoff im Gerät zur Neige, füllen Sie einfach nach und machen weiter. Sie müssen keine Zwangspause einlegen, um einen Akku zu laden.

Für die Arbeit auf dem eigenen Grundstück sind Benzin Hochdruckreiniger mit Ansaugfunktion ideal. Sie beseitigen damit auch hartnäckige Verschmutzungen und sind dabei nicht auf ein Stromkabel oder einen Gartenschlauch angewiesen.

Um am Fuße des Berges, den Sie eben auf Ihrem Mountainbike runtergedonnert sind, eben selbiges zu reinigen, sollten Sie trotzdem lieber zu einem Akku Hochdruckreiniger mit Wassertank greifen. Denn zum Transportieren sind Benzin Hochdruckreiniger zu groß und schwer.

Eine weitere Möglichkeit

Wenn Sie bereits einen Elektro-Hochdruckreiniger besitzen und am Ort der Verschmutzung zwar Strom, aber kein Wasser haben, müssen Sie sich vielleicht keinen alternativen Hochdruckreiniger kaufen.

Einige Hersteller bieten Ansaugschläuche als Zubehörteile an. Mit einem solchen Schlauch können Sie das Gerät Wasser aus einem Tank ansaugen lassen. Stellen Sie dazu einfach eine Regentonne dort auf, wo Sie das Wasser benötigen, und füllen Sie Wasser hinein oder warten Sie auf den nächsten Regen.

Schafft Ihr Hochdruckreiniger es nicht, Wasser selbstständig anzusaugen, können Sie eine Gartenpumpe und einen Wasserfilter zwischen Reinigungsgerät und Tank schalten und so für ausreichend Wasser für den Hochdruckreiniger sorgen.

Mit dieser Methode sind Sie zumindest etwas unabhängiger, da Sie nicht mehr auf einen Zugang zum Leitungswasser angewiesen sind. Für die nötige Stromzufuhr müssen Sie dennoch sorgen.