Sie möchten sich einen neuen Hochdruckreiniger kaufen, wissen aber noch nicht, ob Sie sich für einen Hochdruckreiniger mit Benzin- oder einen mit Elektromotor entscheiden sollten? Dann lesen Sie weiter.
Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile beider Varianten und helfen Ihnen, die richtige Kaufentscheidung zu treffen.
Inhalt
Hochdruckreiniger mit Benzin- oder Elektromotor: Die Unterschiede
Das Kabel
Das Kabel ist der wohl offensichtlichste Unterschied zwischen Benzin Hochdruckreinigern und herkömmlichen Modellen mit Elektroantrieb.
Zum Betrieb eines Elektro Hochdruckreinigers benötigen Sie immer eine Steckdose in der Nähe oder ein (im Zweifelsfall sehr) langes Stromkabel. Das nervt, kostet zusätzliche Arbeit und kann sogar gefährlich werden. Sie müssen stets darauf achten, nicht über das Verlängerungskabel zu stolpern, müssen nach dem Hochdruckreinigen wahrscheinlich auch noch zusätzlich das Kabel reinigen und bitte bitte nehmen Sie nur passende und heile Verlängerungskabel. Sie wollen nicht mit den Füßen und einem kaputten Kabel in der gleichen Pfütze stehen. Das kann zu einem lebensgefährlichen Stromschlag führen.
Wenn Sie ein Verlängerungskabel nutzen, achten Sie immer darauf ein in Länge und Durchmesser zu der Leistung des Reinigers passendes und für den Außeneinsatz geeignetes Modell zu wählen.
Mit einem Benzin Hochdruckreiniger haben Sie diese Probleme nicht. Ein Stromkabel wird zum Betrieb nicht benötigt. Sie können auch an abgelegenen Stellen Ihres Grundstücks mit dem Gerät arbeiten. Und wenn einmal der Kraftstoff im Tank des Reinigers ausgeht, füllen Sie einfach neuen aus einem Benzinkanister nach.
1:0 für den Benzin Hochdruckreiniger.
Die Leistung
Die Reinigungsleistung ist das wohl wichtigste Kriterium bei der Wahl eines Hochdruckreinigers. Das vielseitigste Modell mit dem meisten Düsen und der kompaktesten Bauweise bringt nichts, wenn das Gerät nicht ordentlich sauber macht.
Zur Einschätzung der Reinigungsleistung sind der Arbeitsdruck und die Fördermenge entscheidend. Mit einem Hochdruckreiniger mit schwachen Leistungsdaten macht die Arbeit wenig Spaß. Starke Verschmutzungen auf rauen Oberflächen lassen sich entweder gar nicht entfernen oder nur unter sehr hohem Zeitaufwand.
Benzin Hochdruckreiniger sind strombetriebenen Modellen in puncto Arbeitsdruck und Fördermenge (deutlich) überlegen. Noch ein Punkt für den Benzin Hochdruckreiniger.
Es steht 2:0.
Die Ansaugfunktion
Fast alle Benzin Hochdruckreiniger sind serienmäßig mit einer Ansaugfunktion und dem nötigen Zubehör ausgestattet. Diese Modelle können das zum Hochdruckreinigen benötigte Wasser aus einer Regentonne, einem Tank oder einem Teich ansaugen. Dank der Ansaugfunktion müssen Sie keinen Gartenschlauch über Ihr gesamtes Grundstück verlegen, wenn Sie Ihre Eingangspforte absprühen möchten. Stellen Sie daneben einfach eine Regentonne auf und lassen Sie sie vollregnen. Anschließend verwenden Sie das Regenwasser zum sprühen.
Auch einige Elektro Hochdruckreiniger können Wasser aus alternativen Quellen als der Wasserleitung beziehen. Meist gehören der Ansaugschlauch und ein bei der Verwendung von etwas anderem als sauberem Leitungswasser unbedingt notwendiger Wasserfilter allerdings nicht zum Lieferumfang und müssen separat dazugekauft werden.
Das gibt einen Punkt für den Benziner und einen halben für den E-Reiniger.
3:0,5
Das Gewicht
Elektro-Hochdruckreiniger sind echte Leichtgewichte. Je nach Ausstattung wiegen die meisten Geräte zwischen fünf und 15 Kilogramm, mit sehr umfangreichem Zubehörpaket können es bis zu 25 Kilogramm werden.
Benzin-Hochdruckreiniger sind deutlich schwerer. Hier fängt das Gewicht bei gut 25 Kilogramm erst an, die meisten Modelle wiegen zwischen 30 und 40 Kilogramm, sehr üppig ausgestattete, leistungsstarke und robuste Geräte bringen bis zu 80 Kilogramm auf die Waage.
Hier geht der Punkt klar an die Elektromodelle. Besonders dann, wenn Sie Ihren Hochdruckreiniger öfter mal die Kellertreppe hoch und runter tragen müssen.
3:1,5
Die Größe
Auch in der Größe unterscheiden sich die beiden Varianten relativ eindeutig.
Der Verbrennungsmotor braucht Platz und ob seines Gewichts eine stabile Rahmenkonstruktion. Verglichen mit leistungsstarken Elektro-Hochdruckreinigern sind Benziner ähnlich hoch, aber breiter und tiefer und benötigen so etwas mehr Platz im Schuppen oder in der Garage.
3:2,5
Die Rollen
Je größer und schwerer das Gerät, desto wichtiger wird ein gutes Fahrwerk. Benzin-Hochdruckreiniger sind meist mit großen, geländegängigen Rollen oder sogar Luftreifen ausgestattet, mit denen Sie sogar mal ein paar Stufen überwinden können, während Elektroreiniger auf kleineren Kunststoffrollen umhergezogen werden müssen. Manche Modelle sind so leicht, dass sie nur einen Tragegriff haben, aber keine Rollen.
Für die Rollen vergeben wir keinen Punkt. Elektro-Hochdruckreiniger sind nicht dafür gedacht, über Stock und Stein gerollt zu werden. Diese Modelle schiebt man ein wenig auf der Terrasse herum. Dafür reichen die angebrachten Rollen allemal.
Weiterhin 3:2,5
Die Verarbeitung und Langlebigkeit
Elektro-Hochdruckreiniger für den Privatgebrauch sind nicht zur Reinigung wirklich großer Flächen oder für lange Laufzeiten gedacht. Sie verschleißen zum Teil deutlich schneller als Modelle mit Verbrennungsmotor.
Auch die Ergonomie ist bei vielen Benzinern besser als bei Elektromodellen. Mal ist bei letzteren der Hochdruckschlauch zu kurz, mal die Rollen zu klein und häufig müssen hochgewachsene Anwender und Anwenderinnen in nach vorn gebeugter Haltung sprühen, weil die Sprühlanze nicht lang genug ist, um auch bei der Bodenreinigung aufrecht arbeiten zu können.
4:2,5
Das Starten
Herkömmliche Hochdruckreiniger mit Elektromotor sind kinderleicht zu bedienen. Stecker in die Steckdose, Schalter umlegen, sprühen. Wartungsaufwand fällt auch quasi nicht an.
Benzin-Hochdruckreiniger erfordern etwas mehr Arbeit. Sie müssen Benzin und vielleicht Öl nachfüllen und zum Starten den Primer betätigen und beherzt an einem Seil ziehen. Wer schon mal einen Benzin-Rasenmäher oder eine Kettensäge bedient hat, bekommt das hin. Trotzdem geht der Punkt an den Hochdruckreiniger mit Stromanschluss.
4:3,5
Die Wartung
Hochdruckreiniger mit Elektromotor müssen in der Regel nicht gewartet werden. Bei Benzinern müssen Sie hin und wieder den Ölstand kontrollieren und natürlich regelmäßig Benzin nachfüllen. Eigentlich ein klarer Punkt für den Elektro-Reiniger. Wäre da nicht ein großes Problem: Geht an Ihrem Hochdruckreiniger mit Elektroantrieb etwas kaputt, ist in der Regel das ganze Gerät hinüber. Eine Reparatur ist meist recht teuer und lohnt sich daher nicht.
Benzin-Hochdruckreiniger haben da die Nase vorn. Wenn das Gerät mal nicht startet, haucht in vielen Fällen Ihr Landmaschinenhändler, die Rasenmäher-Reparaturwerkstatt Ihres Vertrauens oder sogar Ihr örtlicher Kfz-Schrauber dem Motor wieder neues Leben ein.
5:3,5
Sonderfall: Akku Hochdruckreiniger
Mit einem Akku-Hochdruckreiniger sind Sie wie mit einem Benzin-Hochdruckreiniger zwar auch nicht auf eine Steckdose in der Nähe angewiesen. Diese Modelle haben aber deutlich weniger Leistung als andere Hochdruckreiniger.
- Mit Hochdruck reinigen: Der Kärcher 36 V Akku-Hochdruckreiniger K 2 Battery reinigt Oberflächen mit bis zu 110 bar Wasserdruck in kürzester Zeit und beseitigt selbst hartnäckigen Schmutz gründlich
- Hochdruckpistole: Dank verschiedener Strahlrohre lassen sich je nach Anforderung drei verschiedene Druckstufen nutzen. Die Druckstufe ist über die Anzeige auf der Druckpistole regulierbar
- Flexible Anschlussmöglichkeiten: Der Hochdruckreiniger kann über den A3/4"-Adapter und einem zusätzlichen Gartenschlauch ans Wasser angeschlossen werden. Auch ein Ansaugschlauch kann genutzt werden
- Mobiler Helfer mit Power: Der kabellose K 2 Battery wiegt nur 4,5 kg und lässt sich mühelos transportieren. Mit dem separat erhältlichen 36 V/2,5 Ah Akku bietet er eine Laufzeit von bis zu 14 Minuten
- Lieferumfang: Im Set befindet sich der Hochdruckreiniger K 2 Battery mit integriertem Wasserfilter, 1-fach-Strahlrohr, Dreckfräser und A3/4"-Adapter. Der Kärcher 36-V-Akku ist nicht enthalten
Preis: € 169,99
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Selbst der für ein solches Gerät sehr leistungsstarke Kärcher 36 V Akku-Hochdruckreiniger K 2 Battery bringt es nur auf 110 Bar. Und nach nur 14 Minuten ist der Akku leer.
Wenn Sie einen Hochdruckreiniger suchen, weil Sie im Schrebergarten keine Steckdose haben, bringt Ihnen auch der Kärcher K 2 Battery wenig. Denn Sie müssen ja ständig den Akku nachladen. Und das geht ohne Steckdose nicht. Sie müssten also, wenn es kein Benziner werden soll, auf ein Gerät mit längerer Akkulaufzeit ausweichen. Aber diese haben noch weniger Leistung. Damit bekommen Sie das Moos nur schwer von Ihrer hölzernen Gartenlaube runtergesprüht.
In diesem Fall kann es sich lohnen, sich zusammen mit Ihren Nachbarn in Ihrer Kleingartenkolonie einen Benzin-Hochdruckreiniger anzuschaffen. Teilen Sie die Kosten und profitieren Sie alle von der hervorragenden Reinigungsleistung.
Strom oder Benzin: Die Einsatzgebiete
Elektro-Hochdruckreiniger eignen sich am besten für den Einsatz am Haus. Durch das Stromkabel sind Sie mit einem solchen Gerät weniger flexibel als mit einem Benzin-Hochdruckreiniger, den Sie quasi überall anschmeißen können.
Mit der hohen Reinigungsleistung eines Benziners entfernen Sie auch starke Verschmutzungen vergleichsweise schnell. Auf rauen Oberflächen zeigt sich die Kraft des Verbrennungsmotors und auf großen Einfahrten und Stellplätzen macht sich die gute Ergonomie und Langlebigkeit eines Benzin-Hochdruckreinigers bezahlt. Sie werden eins mit der Sprühpistole in Ihrer Hand und müssen nicht ständig auf ein Stromkabel achten oder das Gerät wegen des zu kurzen Hochdruckschlauchs hinter sich herziehen.
Zur Reinigung eines kleinen Balkons, eines Grills oder einer Gartengarnitur mit glatter Kunststoff- oder Metalloberfläche reich in der Regel auch ein Elektromodell mit vergleichsweise wenig Leistung aus. In diesem Fall können Sie sogar getrost zu einem billigen Hochdruckreiniger vom Discounter greifen.
Wenn aber viel zu tun ist, eine große Auffahrt gereinigt werden soll, Ihre komplette Fassade oder die Terrassenplatten aus rauem Stein wieder strahlen sollen wie am ersten Tag, muss es mindestens ein sehr gutes Elektrogerät oder gleich ein Hochdruckreiniger mit Benzinmotor sein.
Und wenn schwere Reinigungsaufgaben zu erledigen sind, wo keine Steckdose in der Nähe ist, etwa an Ihrem Bootsanleger oder an der Außenmauer Ihres Grundstücks, kommen Sie um ein Modell mit Verbrennungsmotor nicht herum.
Für viele Arbeiten am Haus reicht ein Hochdruckreiniger mit Elektroantrieb aus. Je weiter Sie sich aber von der nächsten Steckdose entfernen, je mehr Fläche Sie zu reinigen haben und je stärker die Verschmutzung ist, desto lohnenswerter wird die Anschaffung eines Benzin Hochdruckreinigers.
Fazit
Zur Erinnerung: In unserem kleinen Vergleich zwischen Benziner und Elektromotor lautete das ungewichtete Endergebnis 5:3,5.
Jetzt liegt es an Ihnen zu entscheiden, welche Punkte für Sie besonders wichtig sind.
Für uns steht die Leistung im Vordergrund. Dieser Punkt ging klar an den Benziner. Werten wir ihn doppelt, steht es 6:3,5. Das Starten ist uns egal. Unseren Benzin-Rasenmäher bekommen wir auch ohne Probleme an. Diesen Punkt beachten wir gar nicht. Es steht also 6:2,5.
Mit dieser Gewichtung sieht die Sache schon sehr eindeutig aus.
Haben Sie die Vorteile eines Benzin Hochdruckreinigers gegenüber der strombetriebenen Variante überzeugt? Dann lesen Sie hier, worauf Sie beim Kauf achten sollten, und werfen Sie einen Blick in unseren Benzin Hochdruckreiniger Vergleich.